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Nummerierung der Generationen

Jessica • Juni 23, 2019

Irgendwann kommt jeder Familienforscher an den Punkt, an dem die familiäre Einordnung von Tante Anna als Frau des Onkels von Opa Karl mütterlicher Seite niemanden mehr etwas sagt.
Nicht nur bei mündlichen Berichten über den eigenen Forschungsstand, sondern insbesondere bei schriftlichen Aufzeichnungen wird das Thema der Bezeichnung und zwangsläufig der Nummerierung jedes einzelnen Familienmitglieds immer wichtiger.

Bezeichnung der Generationen

Bei der Generationenbezeichnung gib es denProbandenals zentraler Ausgangspunkt - meistens ist das der Forschende selbst. Für die rückwärtigen Generationen werden dann folgende Bezeichnungen verwendet:

Generation I - Eltern
Generation II - Großeltern
Generation III - Urgroßeltern
Generation IV - Ururgroßeltern
Generation V -Alteltern
Generation VI -Altgroßeltern
Generation VII -Alturgroßeltern
Generation VIII -Obereltern
Generation IX -Obergroßeltern
Generation X -Oberurgroßeltern
Generation XI -Stammeltern
Generation XII -Stammgroßeltern
Generation XIII -Stammurgroßeltern
Generation XIV -Ahneneltern
Generation XV -Ahnengroßeltern
Generation XVI -Ahnenurgroßeltern
Generation XVII -Urahneneltern
Generation XVIII - Urahnenurgroßeltern
Generation XIX - Erzeltern
Generation XX - Erzgroßeltern
Generation XXI - Erzurgroßeltern
Generation XXII - Erzahneneltern
Generation XXIII - Erzahnengroßeltern
Generation XXIV - Erzahnenurgroßeltern

VomProbandenkann die Familienforschung natürlich auch vorwärts, also in die Zukunft gehen. Die Bezeichnungen der Nachfahren desProbandensind dabei einfacher gehalten: Kinder - Enkel - Urenkel - Ururenkel - Urururenkel etc.

Die wissenschaftliche Nummerierung nach Kekule

Der deutsche Jurist und Privatgelehrte Stephan Kekule von Stradonitz beschäftigte sich mit der Familienforschung und war von 1900 bis 1903 Sektionschef für Genealogie in der Akademie für gemeinnützige Wissenschaften zu Erfurt. Bereits 1898 verwendete er in seinem "Ahnentafel-Atlas" das Ahnen-Nummerierungssytem, welches später unter seinem Namen bekannt wurde. Noch heute wird das Kekule-System verwendet.

Das System an sich ist denkbar einfach. Der Proband erhält die Nummer 1, der Vater die Nummer 2 und die Mutter die Nummer 3.
In den nun nachfolgenden Generationen erhalten die Väter immer die Verdopplung der Nummer des Kindes, die Mütter immer die Verdopplung der Nummer des Kindes plus 1.
Daraus ergibt sich folgender Nummernkreis für die einzelnen Generationen:

Generation 0 = 1
Generation 1 = 2 und 3
Generation 2 = 4 bis 7
Generation 3 = 8 bis 15
Generation 4 = 16 bis 31
Generation 5 = 32 bis 62

Um weitere Kinder bzw. Geschwister aufzuzeigen, bedient man sich der Nummerierung mit Buchstaben: a steht dabei für das Erstgeborene, b für das zweite und c für das dritte Kind. Für deren Nachkommen wiederum werden ebenfalls Buchstaben verwendet.
Ehepartner erhalten die zusätzliche Zahl 1 bzw. der 2. oder 3. Ehegatte die Nummer 2 bzw. 3.

Somit ist anhand der Nummerierung 18c-1 ziemlich eindeutig Tante Anna zu identifizieren und auf dem Stammbaum zu finden.

Ahnenverluste

Es gibt nur sehr wenige Familien, in denen diese wissenschaftliche Nummerierung einwandfrei funktioniert. Immer wieder kommt es zu sogenannten Ahnenverlusten, wenn beispielsweise Eheschließungen zwischen den Generationen und Kekule-Nummerierungen erfolgen. Plötzlich hat jemand zwei Nummerierungen.

Beispiel: Meine Tante (4b) hat den Cousin ihres Vaters (8fb) geheiratet. Somit hat meine Tante nach der Heirat sowohl die Kekule-Nummer 4b als auch die Nummer 8fb-1. Ihr Mann, mein Onkel hat ebenfalls zwei Kekule-Nummern, nämlich die 8fb als auch die 4b-1.

Fazit

Das im ersten Schritt einfach aussehende Prinzip der Nummerierung aller Familienmitglieder kann je nach Familiensituation kompliziert werden - aber mit etwas Übung kann auch dort der Überblick behalten werden. Und bei den meisten Ahnenprogrammen braucht man eine solle Kennzeichnung nicht, denn das System behält für uns den Überblick und gibt uns per Knopfdruck die Einordnung in der Familie wieder.

Quellen: genwiki & Wikipedia

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