Die Kriegsjahre im Ersten Weltkrieg zerrten zusehends an der deutschen Bevölkerung, denn der Hunger und die Armut wuchs. Dies führte zum Aufstand der Soldaten und Arbeiter, der sogenannten November Revolution. Bereits am 9. November 1918 rief Philipp Scheidemann vom Balkon des Reichstags die „deutsche Republik“ aus und Kaiser Wilhelm II. dankte ab. Ihm folgten bis Ende November 1918 alle 22 Monarchen im Deutschen Kaiserreich. Um die Revolutionsgeschehen im Land unter Kontrolle zu behalten wurde der Rat der Volksbeauftragen aus jeweils drei Mitgliedern der Mehrheitssozialdemokraten (MSPD) und der Unabhängigen Sozialdemokraten (USPD) gebildet. Als provisorische Regierung war der Rat zwischen dem 10. November 1918 und 13. Februar 1919 im Amt. Gegen die Politik des Rats der Volksbeauftragten wurde straßenkämpferischer Widerstand geleistet, insbesondere im sogenannten Spartakusaufstand, der im Januar 1919 mit Hilfe von Freikorpstruppen niedergeschlagen wurden. Die Anführer dieser Bewegung, Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht, wurden am 15. Januar 1919 ermordet.
Bedingt durch die unruhige Lage in Berlin, sollte die Verfassunggebende Deutsche Nationalversammlung nicht in der Hauptstadt des untergegangenen Kaiserreiches erfolgen. Friedrich Ebert warb für Weimar als Tagungsort, um den „Geist von Weimar“ beim Aufbau eines neuen Deutschen Reiches zu spüren. So sollte aber auch der Antipartie von Süddeutschland gegen Preußen und Berlin entgegengewirkt werden. Die Verfassunggebende Deutsche Nationalversammlung erarbeiteten jedoch nicht nur die Verfassung, sondern sie übernahm auch die Aufgaben eines Parlaments, außerdem wurden Friedrich Ebert als Reichspräsident und Philipp Scheidemann als erster Regierungschef der Weimarer Republik gewählt.
Die Zeit der Weimarer Republik war von Anfang unruhig und die neue Regierung stand vor schwierigen Aufgaben: Die Friedensverhandlungen nach dem Ende des Ersten Weltkrieges mussten geführt werden, Reparationen geleistet, das Land neu aufgebaut und die hungernde Bevölkerung versorgt werden.
In der Zeit des Wirtschaftsaufschwunges gedieh auch die deutsche Kunst, Kultur und Wissenschaft wieder. Als Goldene Zwanziger ging der Zeitabschnitt zwischen 1924 und 1929 in die Geschichte ein. Doch der Schein trügt: Die Inflation stieg immer weiter an und schließlich löste der Zusammenbruch der New Yorker Börse am 25.10.1929 die Weltwirtschaftskrise aus.
Gleichzeit kam es im Reichskanzleramt der Weimar Republik einen häufigen Personenwechsel, lediglich Gustav Stresemann war als Außenminister eine Konstante, bis er 1929 starb. Auf den 1925 verstorbenen Reichspräsident Ebert folgte Paul von Hindenburg.
Bedingt durch die Weltwirtschaftskrise und den damit verbunden Unzufriedenheiten in der Bevölkerung sowie durch die instabilen Regierungskabinette, gewannen die Nationalsozialisten unter Adolf Hitler immer mehr Macht und Einfluss. Nach der Reichstagswahl vom 6. November 1932 wurde der parteilose Kurt von Schleicher neuer Reichskanzler, doch seine Regierung scheiterte und er legte am 28.01.1933 sein Amt nieder. Reichspräsident von Hindenburg hatte sich lange gesträubt, Hitler als Reichskanzler zu ernennen, doch der 86-jährige wurde beruhigt, dass ein von einer konservativen Kabinettsmehrheit eingerahmte NSDAP-Führer nur eine geringe Gefahr darstellen würde. Durch die Ernennung Adolf Hitlers zum Reichskanzler am 30. Januar 1933 bedeutete dies faktisch das Ende der Weimarer Republik und die NS-Zeit, auch als Drittes Reich bezeichnet, begann, auch wenn formal die Weimarer Verfassung nicht außer Kraft gesetzt wurde. Mit der Errichtung der NS-Diktatur endete jedoch die demokratische Funktion.
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