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Familiennamen – Beinamen im Laufe der Geschichte

Jessica • 19. September 2019
Heutzutage hat jeder Mensch einen Vornamen und einen Familiennamen. Doch das war nicht immer so.

Die Entwicklung in Europa

Ursprünglich hatten Europäer nur einen Vornamen, der um einen Beinamen ergänzt wurde, um so Menschen mit gleichen Vornamen zu unterscheiden. Diese Beinamen wurden meistens aus der Berufs- oder Amtsbezeichnung abgeleitet, aber auch der Name des Vaters bzw. der Mutter, die Eigenschaft der jeweiligen Person oder die geografische Herkunft diente als Unterscheidung. Anfangs trugen die Menschen also einen Vornamen sowie einen Beinamen, der jedoch nicht weitervererbt wurde. Im Adel setzte sich die Vererbung des Familiennamens mit Beginn der Lehen ab 1037 durch, um Erbansprüche geltend machen zu können. Erst später setzte sich der Familienname auch bei den Stadtbürgern durch, was insbesondere mit dem zunehmenden Verwaltungsausbau und der damit einhergehenden schriftlichen Beurkundung einherging. Die Landbevölkerung kam größtenteils bis ins 18. Jahrhundert ohne einen Familiennamen aus, beispielsweise in Friesland wurde erst im 19. Jahrhundert per Gesetz der Familienname eingeführt.

Herleitung von Familiennamen

Wie bereits erwähnt, entstanden die Familiennamen aus den Beinamen, sodass man die Herkunft der meisten Familiennamen in folgende Gruppen unterteilen kann:
  • Berufsnamen
  • Patronym (Vorname des Vaters) bzw. Metronym (Vorname der Mutter)
  • Übername (Eigenschaften)
  • Herkunftsname
  • Wohnstättenname (Hinweis auf Besonderheiten der Wohnstätte)
Insbesondere die beiden letzten Namenstypen erhielt oft Beiworte wie „von“, was heutzutage oft als Adelstitel interpretiert wird. Doch der Name „Herbert von Straßburg“ zeigt eigentlich nur an, dass Herbert aus Straßburg kam, oder dass „Anna von der Wiese“ ein Haus auf oder an der Wiese hatte.
Der Herkunftsname kann sich dabei nicht nur auf eine bestimmte Stadt oder einen Ort beziehen, sondern kann auch übergreifend existieren wie beispielsweise auf Stämme („Bayer“, „Franke“ oder „Hesse“) sowie Völker („Unger“ = „der Ungar“).

Regionale Besonderheiten

Je nach regionaler Herkunft kann sich insbesondere die Schreibweise von Nachnamen unterscheiden wie „Mayer“, „Maier“, „Meier“, „Meyer“ oder „Mayr“. Manche Nachnamen entwickelten sich auch nur Regional wie „Winzer“, denn der Beruf des Winzers konnte sich nur in Weinbaugebieten entwickeln.

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Quelle: genwiki & wikipedia
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