Nachgewiesen sind erste Volkszählungen bereits um 2700 v. Chr. in Ägypten. Verwendet wurden die Daten meist für die Erhebung von Steuern.
Hochrechnungen im Mittelalter
Im Mittelalter wurden in Europa meistens nur die Feuerstellen registriert und durch eine Hochrechnung (1 Feuerstelle = 10 Einwohner) die Angaben zur Bevölkerung berechnet. Die ersten verlässlichen Daten lieferten die ersten
Kirchenbücher
(Seelenbücher) der Kirche.
In Venedig gab es schon seit dem 13. Jahrhundert regelmäßig Volkszählungen, die ältesten erhaltenen Dokumente sind jedoch erst von 1509.
Moderne Volkszählung
1528 fand in Litauen die erste „moderne“ Volkszählung statt. Hier wurde die bäuerliche Bevölkerung mit Fokus auf die wehrfähigen Männern notiert. Nach 1800 fanden in fast allen europäischen Ländern in regelmäßigen Abständen Volkszählungen statt
Auf dem Internationalen Statischen Kongress in Sankt Petersburgen wurde 1872 eine Empfehlung verabschiedet, welche persönlichen Daten bei einer Volkszählung erhoben werden sollen. Diese waren
- Vor- und Familiennamen
- Geschlecht
- Alter
- Verhältnis zum Haupte der Familie oder des Haushalts
- Zivilstand
- Beruf
oder Beschäftigung
- Religionsbekenntnis
- im gewöhnlichen Verkehr gesprochene Sprache
- Kenntnis des Lesens und Schreibens
- Herkunft, Geburtsort und Staatsangehörigkeit
- Wohnort und Art des Aufenthalts am Zählungstag (ob dauernd oder vorübergehend anwesend bzw. abwesend)
- Blindheit, Taubstummheit, Blödsinn und Kretinismus, Geisteskrankheit
und sind im Allgemeinen auch heute noch die Grundlage jeder Datenerhebung.
Historische Aufzeichnungen
Insbesondere
Ancestry
hat Dokumente von verschiedenen Volkszählungen digitalisiert und veröffentlicht. In der
Familienforschung
können die Aufzeichnungen manchmal helfen, einen toten Punkt zu überwinden, wenn beispielsweise Familienangehörige unbekannt verzogen sind.
Quelle: wikipedia und genwiki