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Wo haben die Vorfahren gewohnt? Adressbücher als kleine Informations-Schatzkiste

Okt. 30, 2019
Die heutige Generation kennt die gelben Adressbücher meist gar nicht, viel einfacher ist es mittlerweile im Internet nach Adressen zu suchen. Historische Adressbücher sind dagegen wahre Schatzkisten und geben meistens deutlich mehr Informationen preis als nur die Anschrift.

Die Entwicklung der Adressbücher

Für Leipzig wurde 1701 das erste Adressbuch erstellt und viele Städte folgten. Anfangs wurden nur die ‘wichtigen‘ Einwohner aufgeführt wie Beamte, Lehrer oder Bürger, die großes Ansehen hatten. Mit der Gründung des Deutschen Reiches und dem Aufblühen der deutschen Wirtschaft wurden in den Adressbüchern Firmenanzeigen aufgenommen und nach und nach entwickelte sich auch die alphabethische Auflistung aller Haushaltsvorstände.
Durch die meist jährliche Veröffentlich können Veränderungen in einer Stadt beispielsweise zum Wachstum oder der demografischen Zusammensetzung der Bevölkerung nachvollzogen werden.

Quelle für die Ahnenforschung

Anhand von Adressbüchern können Familienforscher nachvollziehen, wo und wann die Vorfahren gelebt haben und anhand der Wohngegend auch den ökonomischen und gesellschaftlichen Status ableiten. Zudem wurden meistens auch Berufsbezeichnungen oder die Besitzverhältnisse vermerkt. Anhand der Werbeanzeigen können außerdem Informationen zu Arbeitsstätten recherchiert werden. In neueren Adressbüchern wurden auch Vereine und deren Aktive aufgeführt.

Wo liegen alte Adressbüchern?

So wie die neuen gelben Telefonbücher, wurden auch historische Adressbüchern meist durch das neue Exemplar ersetzt. Archive oder Bibliotheken haben oftmals jedoch Exemplare in ihren Beständen.
Der Verein für Computergenealogie startete 2003 mit dem Projekt Adressbücher die Digitalisierung von historischen Adressbüchern. Mittlerweile sind 469 Bücher aus 10.459 Orte mit rund 4,4 Millionen Einträge erfasst (Stand November 2019). Außerdem kauft der Verein historische Adressbücher auf, um sie von Freiwilligen digitalisieren zu lassen und hat in der Adressbuchdatenbank aufgefundene Exemplare erfasst. Die meisten gekauften aber noch nicht digitalisierten Adressbücher sind bereits eingescannt, sodass man auch diese bereits selbst durchsuchen kann.

Fazit

Egal ob digital in der Datenbank oder per Scan oder in den Büchern, in Adressbüchern können wertvolle Informationen zu den Vorfahren gefunden werden, die die bisherige Forschung erweitern kann.
Quelle: genwiki
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