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Genealogie – die wichtigsten Regeln für die Familienforschung

Jessica • 21. Oktober 2019
Die Genealogie (altgriechisch für Geschlechtsregister, Stammbaum) ist im eigentlichen Sinne eine historische Hilfswissenschaft der Familiengeschichtsforschung, die umgangssprachlich auch als Familienforschung oder Ahnenforschung bezeichnet wird. Allgemein wird somit als Genealogie die Auflistung aller namentlich bekannten Vorfahren einer Person oder einer Familie.
Unter Genealogen haben sich folgende 10 (ungeschriebene) Regeln für die Familienforschung etabliert:

1. Nutzung der lebenden Verwandten als Quelle

Auch wenn sich die Erinnerungen im Laufe der Zeit trüben, lebende Verwandten können viel mehr Informationen zu den Vorfahren beitragen als jedes Kirchenbuch es je könnte. Vor allem können sie den Personen quasi ein Gesicht geben, durch Geschichten oder persönliche Erlebnisse. Genaue Daten oder Orte können dann anhand der üblichen Quellen nochmal validiert werden. Fängt man einmal an bei der Verwandtschaft nachzufragen, kommen dann meistens noch mehr Informationen oder Dokumente wie Briefe oder Fotos ans Tageslicht.

2. Quellen hinterfragen

Sekundärquellen aus Datenbanken, Ortsfamilienbücher etc. sind tendenziell fehleranfällig durch die Übertragung, daher sind nur Originalquellen wie beispielsweise Kirchenbücher vertrauenswürdig. Zu hinterfragen sind aber trotzdem alle Quellen, denn auch Kirchenbücher wurden von Menschen gepflegt.

3. Schreibweisen von Namen beachten

Viele unserer Vorfahren waren Analphabeten – auch Pfarrer, waren nicht immer fehlerfrei. Daher wurden vor allem die Familiennamen immer wieder verändert. Aus Namensgleichheiten oder auffallende Ähnlichkeiten kann daher aber nicht gleich auch auf eine verwandtschaftliche Beziehung geschlossen werden.

4. Quellen notieren

Zum Nachvollziehen der Forschung und Überprüfung bei möglichen Fehlern oder Unstimmigkeiten sollten von möglichst allen Quellen eine Kopie angefertigt und den Forschungsunterlagen beigefügt werden. Wichtig dazu ist auch die Notiz, wo die Originalquelle gefunden wurde inklusive Datumsangabe.

5. Forschungsarbeit notieren

Doppelte Arbeit kann man dadurch vermeiden, dass man sich auch die Quellen notiert, die man bereits zu einer Person durchsucht hat. Dies ist insbesondere bei Kirchenbüchern oder Personenstandsunterlagen sinnvoll, aber auch die angeschriebenen Ämter sollten vermerkt werden.

6. Schutz der Originale

Der sorgsame Umgang mit den originalen Unterlagen im Archiv ist genauso wichtig, wie der Schutz von eigenen Originalen wie beispielsweise von Fotos, Briefen, Zeugnisse oder ähnliches, um diese Dokumente auch für die zukünftige Generation auf zu bewahren.

7. Personendaten ergänzen

Der Lebenslauf der Vorfahren besteht nicht nur aus Geburt, Heirat und Tod. Auch die Lebensumstände wie Ausbildung, Berufe oder Wohnorte sind ein wichtiger Bestandteil. Dazu zählt auch die Geschichte der Region, in der die Person lebte, denn dadurch können oft auch Entscheidungen zum Beispiel für einen Umzug in eine andere Stadt erklärt werden.

8. Ordnung halten

Bei 1-10 Personen ist die Übersichtlichkeit über die Unterlagen und Informationen wahrscheinlich noch gegeben. Danach wird es schon schwieriger. Daher ist es wichtig, sich frühzeitig ein Ordnungssystem zu überlegen, nach dem sowohl die Papierunterlagen als auch digitale Dateien organisiert werden, um immer einen Überblick über vorhandene Informationen oder noch fehlende Forschungspunkte zu behalten.

9. Sicherung der Forschungsergebnisse

Katastrophen können jeden treffen: Von der kaputten Festplatte bis hin zum Hausbrand – wichtig ist es eine möglichst aktuelle Kopie der Forschungsergebnisse außerhalb der eigenen vier Wände aufzubewahren.

10. Forschungsergebnisse publizieren

Oftmals helfen bei der eignen Familienforschung auch die Forschungsergebnisse von anderen Genealogen. Daher sollte man sich selbst überlegen, ob man den eigenen Forschungsstand veröffentlichen möchte, um so gegebenenfalls anderen Forschern und helfen – und vielleicht auch über Tote Punkte hinwegzukommen.
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