Die Genealogie (altgriechisch für Geschlechtsregister, Stammbaum) ist im eigentlichen Sinne eine historische Hilfswissenschaft der Familiengeschichtsforschung, die umgangssprachlich auch als
Familienforschung
oder Ahnenforschung bezeichnet wird. Allgemein wird somit als Genealogie die Auflistung aller namentlich bekannten Vorfahren einer Person oder einer Familie.
Unter Genealogen haben sich folgende 10 (ungeschriebene) Regeln für die
Familienforschung
etabliert:
1. Nutzung der lebenden Verwandten als Quelle
Auch wenn sich die Erinnerungen im Laufe der Zeit trüben, lebende Verwandten können viel mehr Informationen zu den Vorfahren beitragen als jedes
Kirchenbuch
es je könnte. Vor allem können sie den Personen quasi ein Gesicht geben, durch Geschichten oder persönliche Erlebnisse. Genaue Daten oder
Orte
können dann anhand der üblichen
Quellen
nochmal validiert werden. Fängt man einmal an bei der Verwandtschaft nachzufragen, kommen dann meistens noch mehr Informationen oder Dokumente wie Briefe oder
Fotos
ans Tageslicht.
2. Quellen hinterfragen
Sekundärquellen aus Datenbanken,
Ortsfamilienbücher
etc. sind tendenziell fehleranfällig durch die Übertragung, daher sind nur Originalquellen wie beispielsweise
Kirchenbücher
vertrauenswürdig. Zu hinterfragen sind aber trotzdem alle Quellen, denn auch
Kirchenbücher
wurden von Menschen gepflegt.
3. Schreibweisen von Namen beachten
Viele unserer Vorfahren waren Analphabeten – auch Pfarrer, waren nicht immer fehlerfrei. Daher wurden vor allem die
Familiennamen
immer wieder verändert. Aus Namensgleichheiten oder auffallende Ähnlichkeiten kann daher aber nicht gleich auch auf eine verwandtschaftliche Beziehung geschlossen werden.
4. Quellen notieren
Zum Nachvollziehen der Forschung und Überprüfung bei möglichen Fehlern oder Unstimmigkeiten sollten von möglichst allen
Quellen
eine Kopie angefertigt und den Forschungsunterlagen beigefügt werden. Wichtig dazu ist auch die Notiz, wo die Originalquelle gefunden wurde inklusive Datumsangabe.
5. Forschungsarbeit notieren
Doppelte Arbeit kann man dadurch vermeiden, dass man sich auch die
Quellen
notiert, die man bereits zu einer Person durchsucht hat. Dies ist insbesondere bei
Kirchenbüchern
oder Personenstandsunterlagen sinnvoll, aber auch die angeschriebenen Ämter sollten vermerkt werden.
6. Schutz der Originale
Der sorgsame Umgang mit den originalen Unterlagen im
Archiv
ist genauso wichtig, wie der Schutz von eigenen Originalen wie beispielsweise von
Fotos, Briefen, Zeugnisse oder ähnliches, um diese Dokumente auch für die zukünftige Generation auf zu bewahren.
7. Personendaten ergänzen
Der Lebenslauf der Vorfahren besteht nicht nur aus Geburt, Heirat und Tod. Auch die Lebensumstände wie Ausbildung,
Berufe
oder
Wohnorte
sind ein wichtiger Bestandteil. Dazu zählt auch die Geschichte der Region, in der die Person lebte, denn dadurch können oft auch Entscheidungen zum Beispiel für einen Umzug in eine andere Stadt erklärt werden.
8. Ordnung halten
Bei 1-10 Personen ist die Übersichtlichkeit über die Unterlagen und Informationen wahrscheinlich noch gegeben. Danach wird es schon schwieriger. Daher ist es wichtig, sich frühzeitig ein
Ordnungssystem
zu überlegen, nach dem sowohl die Papierunterlagen als auch digitale Dateien organisiert werden, um immer einen Überblick über vorhandene Informationen oder noch fehlende Forschungspunkte zu behalten.
9. Sicherung der Forschungsergebnisse
Katastrophen können jeden treffen: Von der kaputten Festplatte bis hin zum Hausbrand – wichtig ist es eine möglichst
aktuelle Kopie
der Forschungsergebnisse außerhalb der eigenen vier Wände aufzubewahren.
10. Forschungsergebnisse publizieren
Oftmals helfen bei der eignen Familienforschung auch die
Forschungsergebnisse
von anderen Genealogen. Daher sollte man sich selbst überlegen, ob man den eigenen Forschungsstand veröffentlichen möchte, um so gegebenenfalls anderen Forschern und helfen – und vielleicht auch über Tote Punkte hinwegzukommen.