Durch die erste polnische Teilung kamen unter anderem die polnische Stadt Chełm und das umliegende Gebiet, das Chełmer Land, an die Habsburger. Angelehnt an den ukrainischen Namen der Stadt, wurde das Gebiet zukünftig als Cholmer Land bezeichnet. 1809 wurde das Cholmer Land dem Herzogtum Warschau angegliedert, welches durch den Wiener Kongress 1815 an Russland fiel.
Bereits 1774 lies Maria Theresia in Zamość südlich der Städte Lublin und Chełm erste deutschsprachige Handwerker ansiedeln. Doch durch die Gründung von protestantischen Pfarrgemeinden wie beispielsweise in Lublin, in Chełm und in Kamień nahm die Zahl der deutschstämmigen Siedler zu rapide zu. Da Zar Alexander II. 1864 auch in Kongresspolen die Leibeigenschaft aufhob, strömten immer mehr deutsche Siedler ins Cholmer Land. Sie kamen insbesondere aus dem Kreis Kolo, in der heutigen Woiwodschaft Großpolen gelegen. Aber auch Siedler aus Württemberg.
Im Ersten Weltkrieg wurden viele deutsche Siedler von Russland ins Innere Russlands deportiert, konnten aber nach dem Friedensvertrag wieder zurück in ihre Heimat. Doch durch den Ausruf der polnischen Republik entschieden sich viele deutsche Siedler auch nach Deutschland zu gehen oder nach Amerika auszuwandern.
1940 begann die Umsiedlung aus dem Cholmer Land, welche Hitler und Stalin 1939 im Nichtangriffspakt beschlossen hatten. Deutsche Siedler mussten sich registrieren lassen, andernfalls blieben sie polnische Staatsbürger und waren der Willkür der deutschen Besatzungsbehörden ausgeliefert. Wer sich registriert hatte wurde ins Warthegau umgesiedelt und übernahm einen polnischen Bauernhof, während dessen Bewohner ins Cholmer Land umsiedeln mussten.
Wer Vorfahren hat, die im Cholmer Land gesiedelt haben, findet beispielsweise auf der Internetseite eines privaten Ahnenforschers erste Informationen. Einen eigenen Heraldischen Verein oder ähnliches existiert aktuell nicht. Durch die Nähe zu Wolhynien kann man jedoch auch hier einige Hinweise entdecken. Auch die Arbeitsgemeinschaft Ostdeutscher Familienforscher liefert einige Informationen.
Quelle: www.cholmerland.de und Wikipedia
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