Der deutsche Theologe Friedrich Grimm (der Ältere) war der Urgroßvater der Gebrüder Grimm und wie sein Sohn, Friedrich Grimm (der Jüngere) Geistlicher der reformierten Kirche. Ihr Vater Philipp Wilhelm Grimm schlug jedoch nicht den religiösen Weg seines Vaters und Großvaters ein, sondern studierte Rechtswissenschaften. Er heiratete 1783 Dorothea Zimmer und das Paar bekam neun Kinder, von denen drei bereits als Säugling verstarben. Jacob Ludwig Carl wurde am 4. Januar 1785 in Hanau als zweiter Sohn geboren, sein Bruder Wilhelm Carl folgte am 24. Februar 1786 als dritter Sohn. 1791 wurde Philipp Wilhelm Grimm Amtmann in Steinau, sodass die Familie von Hanau nach Steinau ziehen musste, wo die Gebrüder Grimm ihre Jugend verbrachten.
Nach dem Tod des Vaters wurden Jacob und Wilhelm 1798 nach Kassel zu einer Tante ihrer Mutter geschickt, um hier die angemessene Bildung zu erhalten. Nach dem Besuch des Gymnasiums studierten beide an der Philipps-Universität in Marburg Rechtswissenschaften. Durch einen ihrer Lehrer erhielten sie jedoch auch Zugang zur deutschsprachigen Literatur und hatten erste Berührungspunkte mit Sagen, nicht nur aus dem deutschsprachigen Raum.
Auf Veranlassung von Achim von Arnim und Clemens Brentano begannen sie mit der Sammlung von Märchen und Sagen. Dabei trugen sie alte und vorwiegend mündlich überlieferte Geschichten zusammen, um sie danach mehr oder weniger zu überarbeiten. Eine wichtige Quelle war dabei Dorothe Viehmann, die als Tochter eines Gastwirtes mit hugenottischen Vorfahren viele Geschichten von Kauf- und Fuhrleuten erfuhr und an die Gebrüder Grimm weitergab. Weitere Bänder mit Märchen und Sagen folgten. Das dabei auch der jüngere Bruder Ferdinand Philipp (1788 geboren) half, wurde von den Gebrüdern Grimm unterschlagen – wahrscheinlich, weil er sich 1810 angeblich als homosexuell outete.
Neben der Sammlung von Märchen und Sagen arbeitete Jacob Grimm auch an der „Deutschen Grammatik“. Doch statt die zeitgenössische Sprache nur schematisch aufzuzeigen, wie der Titel vermuten lässt, beschrieb Jacob sämtliche germanische Sprachen, samt ihrer Zusammenhänge und der geschichtlichen Entwicklung und widmete sich dabei unter anderem der Wortbildung. Sein Bruder Wilhelm beschäftigte sich stattdessen mit Runen.
Nach dem Umzug von Kassel nach Göttingen fingen die Brüder 1838 ihre gemeinsame Arbeit am Deutschen Wörterbuch an. Sie sammelten alle Wörter der deutschen Sprache seit dem 16. Jahrhundert mit Wortbedeutungen und Belegstellen. 1840 holte der König von Preußen die Brüder nach Berlin, wo sie die Arbeit fortsetzten und dabei Unterstützung von zeitweilig über 80 Mitarbeitern hatten. Erst 1961 – nach 123 Jahren – wurde mit dem 16. Band die Arbeit beendet.
Wilhelm Grimm starb 1859 in Berlin, sein Bruder Jacob 1863 – beide wurden auf dem Matthäi-Friedhof in Berlin beigesetzt.
Quelle: wikipedia und Website der Gebrüder Grimm
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