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Die Urkundenlehre als Grundpfeiler der Geschichtswissenschaft

Jessica • Nov. 14, 2019
Diplomatik hat nichts mit der Diplomatie zu tun, sondern geht auf das griechische Wort díploma zu Deutsch gefaltetes zurück und bedeutet: Urkundenlehre.
De re diplomatica... Schriftstück von Jean Mabillon

Der Ursprung im Benediktinerorden

Der Benediktiner Jean Mabillon (1632-1707) musste für seinen Orden eine Verteidigungsschrift erstellen, die die historisch begründeten Besitzansprüche des Benediktinerordens gegenüber den Angriffen des Jesuitenordens verteidigten sollten. Mabillon gab daraufhin 1681 das Schriftstück De re diplomatica (Über die Urkunden) heraus, in dem er eine wissenschaftlich nachprüfbare Methode zum Nachweis von Echtheit und Fälschung der Urkunden veröffentlichte, die der Jesuitenorden in seiner Anklage als Beweis vorlegten.
Bildnis von Jean Mabillon

Diplomatik in der heutigen Zeit

Dies war die Grundlage für ein neues Betätigungsgebiet in der Rechtswissenschaft, da die Hauptaufgabe in der Entlarvung von Fälschungen lag. Erst im 19. Jahrhundert wurde die Diplomatik der Geschichtswissenschaft zugeordnet und konzentriert sich seitdem um die Untersuchung von Urkunden vorrangig aus dem Mittelalter und der Frühen Neuzeit.
Dabei wird das Dokument auch weiterhin auf die Echtheit untersucht, aber der Fokus liegt vielmehr um die zeitliche Einordnung und der Urkundenentwicklung an sich.

Weitere Informationen

Einen guten Überblick über die Diplomatik sowie weiterführende Literatur findet man beispielsweise auf der Website der Uni Bamberg.
Quelle: wikipedia
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