Die Siegelkunde (Sphragistik; griechisch sphragis = Siegel) beschäftigt sich vor allem mit den Urkundensiegeln. Durch die Untersuchung des Siegels, kann anhand der physischen Beschaffenheit die Entstehungszeit festgelegt werden. Auch die kunsthistorische Entwicklung von Siegeln wird betrachtet, durch die Rückschlüsse auf Kleidung, Bewaffnung oder sogar auf die Stadtgeschichte gezogen werden können.
Johann Michael Heineccius, der Begründer
Von 1681 bis 1741 lebte der deutsche lutherische Theologe und Historiker Johann Michael Heineccius, der als einer der Ersten die historischen Siegel aus Kirche und Gesellschaft auswertete und somit als Begründer der Sphragistik gilt.
Das Siegel
Schon um 3200 v. Chr. entstanden erste Siegel im Vorderen Orient. Im Laufe der Zeit nahm das Siegel immer mehr die Funktion einer Beglaubigung an. Zuerst begannen kirchliche oder adlige Einzelpersönlichkeiten ihre Korrespondenz durch ein Siegel zu kennzeichnen, später übernahmen auch Körperschaften diese Angewohnheit.
Im Mittelalter wurden Wachssiegel beliebt, durch die gleichzeitig die Dokumente verschlossen wurden, um den Inhalt vor neugierigen Blicken zu schützen.
Literatur
Andrea Stieldorf: Siegelkunde: Basiswissen, Auflage 1, Hahnsche Buchh., 2004; ISBN 978-3775261326
Quelle: wikipedia