Herzog Friedrich III. hat ehrgeizige Ziele: Er wollte sein Land zum Mittelpunkt einer Handelslinie von Spanien über Russland nach Ostindien aufwerten. Dafür benötigte er einen Handelshafen an der Nordseeküste. Er folgte damit dem Beispiel seines Onkels Christian IV., der als König von Dänemark und Herzog von Schleswig und Holstein 1617 Glückstadt an der Elbe gründete.
Friedrich III. erließ zunächst 1620 Genehmigungen, mit denen er den niederländischen Protestanten sowohl die Religionsfreiheit wie auch wirtschaftliche Privilegien zusicherte, wie beispielsweise Niederländisch als Amtssprache. Freiwillige Auswanderer blieben nicht aus und so wurde am 24.09.1621 mit dem ersten Hausbau begonnen, nachdem die Stadt auf dem Reisbrett geplant wurde. Die angelegten Grachten sorgten für eine Entwässerung der umliegenden Flächen, sodass Ackerbau betrieben werden konnte. Bereits 1625 war die südliche Stadthälfte mit Marktplatz angelegt. Alle Häuser wurden im niederländischen Stil erbaut und haben noch heute die typischen niederländischen Merkmale wie beispielsweise Hausmarken.
Der Dreißig Jährige Krieg hatte auch Auswirkungen auf Südschleswig, sodass die Besiedlung von Friedrichstadt nur langsam vorankommt kam. Ab 1630 durften die Protestanten in ihrer Heimat ihren Glauben wieder ausüben, sodass viele dorthin zurückkehrten. Der wirtschaftliche Aufschwung blieb aus, auch wenn weitere Besiedlungsbemühungen dazu führten, dass sich vermehrt deutsche Juden hier ansiedelten.
So ist es heute eine beschauliche Stadt, in der man sowohl per Grachtenfahrt als auch mit Tret- oder Ruderboot eine kleine und entspannte Erkundungstour machen kann. Aber auch zu Fuß kann einiges entdeckt werden – nicht nur die historische Siedlungsgeschichte.
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