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Projekt Bauhaus: Die Avantgarde der Klassischen Moderne

Jessica • März 06, 2021
1919 gründete Walter Gropius in Weimar eine Kunstschule – das Staatliche Bauhaus – und führte hier Kunst und Handwerk zusammen. Als einflussreichste Bildungsstätte beeinflusste das Bauhaus Architektur, Kunst und Design und obwohl die Kunstrichtung nur parallel mit der Weimarer Republik bestand, prägt das Bauhaus noch heute das Bild modernistischer Strömungen.

Der Grundgedanke

Der deutsche Architekt Walter Gropius und der flämisch-belgische Architekt und Designer Henry van de Velde wollten das Kunsthandwerk wiederbeleben und dabei die Architektur als Gesamtkunstwerk mit anderen Künsten verbinden. Dafür initiierte Gropius die Zusammenlegung der Großherzoglich-Sächsischen Hochschule für Bildende Kunst in Weimer und der Kunstgewerbeschule in Weimar und gründete daraus das Staatliche Bauhaus, welches schnell nur als das Bauhaus bezeichnet wurde. Gropius betrachtete das Bauhaus anfangs als Arbeitsgemeinschaft, in der keine Unterscheidung zwischen Künstler und Handwerker mehr gemacht wurden, sodass ein Verständnis zwischen beiden Welten geschaffen werden sollten. Dafür gab es für die Schüler zunächst einen Vorkurs, gefolgt von der Arbeit in den Werkstätten, die gleichermaßen von Künstlern als auch von Handwerksmeistern angeleitet wurden.

Das Bauhaus-Programm

Die Entwicklung

Die erste Bauhausausstellung mit Arbeiten der Hochschule war bereits vom 15.08.-30.09.1923 in Weimar zu sehen – auf Drängen der thüringischen Landesregierung, denn Gropius fand diesen Zeitpunkt noch zu früh. Doch die Ausstellung und der damit einhergehende Bauhauswoche fand großen Anklang bei Presse und Publikum. Ein wichtiger Bestandteil der Ausstellung war das Musterhaus „Am Horn“.

Westansicht des Musterhauses Am Horn (2009)

1925 zog das Bauhaus nach Dessau und hier entstanden die ersten Möbel u.a. aus Stahlrohr. Gleichzeitig wurden zwischen 1925 und 1930 die Ergebnisse der Bauhausarbeit in der Buchreihe „Bauhausbücher“ veröffentlicht. Am 1. April 1928 trat Walter Gropius als Direktor des Bauhauses zurück, sein Nachfolger wurde der Schweizer Architekt Hannes Meyer. 1931 gewann die NSDAP die Gemeindewahl in Dessau uns setzte 1932 die Schließung des Staatlichen Bauhauses in Dessau durch. Der seit 1930 eingesetzte Direktor Ludwig Mies van der Rohe versuchte das Bauhaus als private Institution nach Berlin-Lankwitz zu verlegen, doch 1933 zwangen die Nationalsozialisten durch Hausdurchsuchungen und Verhaftung der Studenten das Bauhaus zur endgültigen Selbstauflösung.

Kulturelles Erbe

Da viele ehemalige Bauhausmitglieder emigrierten, wurde der Gedanke des Bauhauses international verteilt. Beispielsweise ab den 1930er Jahren errichteten nach Tel Aviv emigrierte Bauhaus-Architekten mehr als 4.000 Gebäude, die als Weiße Stadt 2003 zum UNESCO-Weltkulturerbe erhoben wurde und noch heute die weltweitgrößte Ansammlung an Gebäuden im Bauhaus-Stil darstellt.

Doch auch in Deutschland erhielt das Bauhaus nachträglich seine Anerkennung nicht zuletzt durch die Gründung der Stiftung Bauhaus Dessau (1994) und der Ernennung des Bauhaus-Gebäudes in Dessau zum UNESCO-Weltkulturerbe (1996).

Quellen: www.bauhaus-dessau.de & Wikipedia

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