1721 siegte Russland über die Großmacht Schweden im Großen Nordischen Krieg und stieg zur Großmacht in Europa auf. Um ein Zeichen zu setzen, benannte Zar Peter I., der den Beinamen „Der Große“ erhielt, das Russische Zarenreich in Russisches Kaiserreich um und änderte seinen offiziellen Herrschertitel von „Zar“ in „Kaiser“. Dieses Vorgehen erregte in den anderen europäischen Teilen großes Aufsehen und wurde von vielen als Provokation verstanden. In der Geschichte wurde trotzdem weiterhin vom russischen Zarenreich gesprochen.
Nach seinem Tod 1725 folgten verschiedene Herrscher: Katharina I. (1725-1727), Peter II. (1727-1730), Anna (1730-1740), Elisabeth (1741-1762) und Katharina II. (1762-1796). Letztere vergrößerte das Herrschaftsgebiet, in dem sie Teile Polens für ihr Land sicherte und viele Auswanderungswillige anwarb, um das bisher karg besiedelte Land urbar zu machen. Ihr Sohn Paul II (1796-1801) und Enkel Alexander I. (1801-1825) setzten die Bemühungen von Katharina der Großen fort, letzter gliederte u.a. Finnland, Georgien und Bessarabien in das Russische Kaiserreich ein.
Die Eroberungen wurden unter Nikolaus I. (1825-1855), Alexander II. (1855-1881), Alexander III. (1881-1894) und Nikolaus II. (1894-1917) fortgesetzt und das Russische Kaiserreich erreichte seine größte Ausdehnung um 1895 mit einer Fläche von rund 22,8 Million km².
Im August 1914 brach der Erste Weltkrieg aus und Russland stand als Verbündeter von Serbien. Frankreich und Großbritanniens dem Deutschen Kaiserreich, Österreich-Ungarn und dem Osmanische Reich auf den Kriegsschauplätzen gegenüber. Doch bereits vor der Jahrhundertwende waren wirtschaftliche und soziale Missstände im Russischen Kaiserreich deutlich geworden. Der Krieg verschlimmerte die Situation der oft sehr armen Bevölkerung, so dass immer wieder Streiks und Proteste ausbrachen. Da für die moderne Kriegsführung Schwerindustrie benötigt wurde, die vor Kriegsausbruch kaum im Land vorhanden war, wurde der Aus- und Aufbau dieser Anlagen zunächst durch Kriegsanleihen finanziert, später druckte man einfach mehr Geld. Die Inflation stieg auf bis zu 400 % zur Vorkriegszeit an. Die Ernährungslage verschlimmerte sich immer weiter und führte zu immer mehr Protesten, die 1917 zur Februarrevolution führten. Am 15. März 1917 wird von der Duma und dem Arbeiter- und Sozialrat vereinbart, den Zar abzusetzen, die Abdankung unterzeichnet Nikolaus II. unter Druck und Zugunsten seines Bruders Großfürst Michail. Jedoch vereinbart die Provisorische Regierung auch ihn zur Abdankung zu bewegen, was ihnen dadurch gelingt, dass er zustimmt, sich zunächst der Provisorischen Regierung unterzuordnen und das Volk später in geheimen Wahlen entscheiden soll. Doch dazu kommt es nicht mehr, denn die Übergangsregierung hat massive Probleme und so ergreifen die Bolschewiki in der Oktoberrevolution die Macht und die 300-jährige Herrschaft der Romanows endet, nicht zuletzt durch die Ermordung von Großfürst Michail am 13.06.1918 sowie von Nikolaus II. und seiner Familie am 17.07.1918.
1898 gründete sich die Sozialdemokratische Arbeiterpartei Russlands (SDAPR) in Minsk, aus der sich schnell die radikale Fraktion der Bolschewiken (wörtlich übersetzt „die Mehrheitler“) bildetet, deren Vorsitz ab 1903 Wladimir Iljitsch Lenin übernahm. Sie strebten nicht nur soziale Reformen an, sondern wollten den Sturz des Zaren und die Einführung einer demokratischen Diktatur der Arbeiter und Bauer. Erst 1912 kam es zum endgültigen Bruch und die Sozialdemokratische Arbeiterpartei Russlands (Bolschewiki) wurden als eigenständige Partei gegründet. 1952 erfolgte dann die Umbenennung in Kommunistische Partei der Sowjetunion (KPdSU) und 1993 in Kommunistische Partei der Russischen Förderation (KPRF).
Alle Rechte vorbehalten.