Francis Galton kommt am 16.02.1822 in Birmingham, England als letztes von neun Kindern auf die Welt. Sein Vater Samuel T. Galton stammt aus einer erfolgreichen Quäkerfamilie, die sich insbesondere im Waffenhandel und im Bankwesen einen Namen gemacht haben. Seine Mutter Frances Anne Violetta Darwin stammt aus einer Familie mit angesehenen Medizinern und Naturwissenschaftlern. Und Francis schlägt auf Wunsch der Mutter den Weg der Darwins ein und beginnt 1838 seine medizinische Ausbildung zunächst im Birmingham General Hospital später in Cambridge. Er nutzt seine Zeit während der kommenden Jahre aber nicht nur für das Medizinstudium, sondern beschäftigt sich auch mit systematischen Experimenten und Selbstversuchen. Denn obwohl er mit Bestnoten glänzt, interessiert ihn nur die Wissenschaft, nicht aber der Beruf eines Arztes. Als sein Vater 1844 starb, erbte Galton ein Vermögen und musste den Beruf des Arztes nicht mehr ausführen.
Nun beginnt für Francis Galton die Zeit der Forschungsreisen. 1845 und 1846 besucht er Ägypten und fährt den Nil bis in Sudan herauf, von hieraus bereist er Beirut, Damaskus und fährt auf dem Jordan entlang. Im April 1850 bricht er auf eine Forschungsreise nach Südwestafrika auf und veröffentlich nach seiner Rückkehr 1851 mehrere Bücher über seine Forschungserlebnisse und die dort gewonnenen Erkenntnisse.
Als sein Cousin Charles Darwin 1859 sein Werk über die Evolutionstheorie veröffentlich, fängt auch Francis Galton an sich mit der Vererbungslehre zu beschäftigen und erforscht zunächst die Vererbung von geistigen Eigenschaften. Er analysiert Stammbäume von 13 verschiedenen Gruppen „bedeutender“ Personen und begründet damit die statistisch-empirische Persönlichkeitsforschung. Durch den Ansatz, die Vererbungslehre auch auf das menschliche Denkvermögen zu übertragen führt zum Begriff der Eugenik. Diese Lehre hat sich das Ziel gesetzt, den Anteil von Erbanlagen beim Menschen zu erhöhen, die als positiv bewertet werden.
Aus heutiger Sicht ist sowohl sein Forschungsansatz als auch seine genutzten Daten und die gezogenen Schlussfolgerungen mehr als fragwürdig. Auch zu Lebzeiten von Galton war die „Höherwertigkeit der weißen Rasse“ ein heiß diskutiertes Thema und es gab sowohl Befürworter als auch Gegner. Nichts desto trotz wurde Francis Galton 1909 geadelt.
Sir Francis Galton starb am 17.01.1911, doch seine Rassentheorien und die Eugenik haben ihn überlebt. Auch nach seinem Tod wurden und werden sie von Menschen genutzten, um sich gegenüber anderen als Auserwählte oder Bevorzugte darzustellen.
Quelle: wikipedia & Kritische Psychologie
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