Nachdem Polen in drei Schritten von Russland, Preußen und Österreich aufgeteilt wurde, versuchte Napoleon Bonaparte 1807 durch die Gründung des Herzogtum Warschau wieder einen polnischen Staat in Europa zu errichten. Dies geschah natürlich nicht ohne Hintergedanken. Vielmehr nutzte Napoleon das Herzogtum Warschau zu seinen Interessen aus, indem er junge und kräftige Männer als Soldaten rekrutierte und das Land als Versorgungslager für seinen Russlandfeldzug nutzte. Dieser scheiterte und führte am 02.04.1814 zu seiner Absetzung als französischer Kaiser.
Die Siegermächte ordneten auf dem Wiener Kongress zwischen dem 18.09.1814 bis 09.06.1815 Europa neu und schufen auch ein neues Königreich Polens, welches aus dem Gebiet des bisherigen Herzogtum Warschau bestand – bedingt durch die Tatsache, dass dieses Reich auf dem Wiener Kongress entstanden ist, erhielt es auch inoffiziellen Namen „Kongresspolen“.
Das neue Königreich Polen bzw. Kongresspolen war in Personalunion mit Russland verbunden und die rund 3,3 Millionen Polen erhielten eine eigene Verfassung sowie eine eigene Verwaltung. Aber die Bevölkerung im Königreich Polen wollten mehr und so schlug Zar Nikolaus I. ihren Novemberaufstand 1830/1831 mit Militärgewalt brutal nieder. Darüber hinaus wurden sämtliche bisher gebilligten Maßnahmen zur Eigenverwaltung aufgehoben und Kongresspolen wurde komplett unter die Herrschaft des Zaren gestellt. Ab 1864 wurde das Königreich Polen herabgestuft und fortan unter der Bezeichnung „Weichselgouvernement“ als ein Gebiet innerhalb des Zarenreiches geführt. Erst 1918 erhielt Polen seine Souveränität durch einen eigenen Staat zurück.
Quelle: Preußen Chronik und bpb
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